St.-Anna-Kapelle

 

Die erste Bastei wurde hier im 15. Jahrhundert als ein Wehrelement des Schildauer Tores erbaut. 1514 wurde sie gründlich umgebaut und erfüllte eine Doppelfunktion: der Bastei und der Kapelle. Leider überstand das Bauwerk die Folgen des 30-jährigen Kriegs nicht: 1634 brannte es in einem großen Stadtbrand ab. Knapp ein hundert Jahre danach (1709-1715) wurde das Bauwerk nach einem Entwurf des Architekten Casper Jentsch wiederaufgebaut. Aus dieser Zeit stammt die bescheidene Ausstattung der Kapelle, unter anderem ein Barockfresko über dem Altar, auf dem die Patronin der Kirche, die Heilige Anna mit Maria mit dem Jesuskind, in Begleitung der Heiligen Joachim und Josef abgebildet ist. 
Von der ursprünglichen Bestimmung des Baues zeugen bis heute Schießscharten (sog. Schlüsselschießscharten), die in den Kapellenmauern sichtbar sind. An der östlichen Wand kann man eine Gedenktafel erkennen, die zum 840-jährigen Jubiläum angebracht wurde, und unten ein beschädigtes Sühnekreuz sehen.
Nachdem man das Schildauer Tor passiert hat und weiter der 1-Maja-Straße entlang geht, kann man Mietshäuser bewundern, deren prachtvolle und interessante Fassaden aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammen. An manchen Mietshäusern blieben die früher genannten Traktionshaken in Form von Rosetten (siehe „Hirschberger Straßenbahnen) erhalten. Nach einigen  Minuten des Spaziergangs erreichen wir die orthodoxe St.-Peter-und-Paul-Kirche.