Rathaus
Im zentralen Punkt des Marktplatzes befindet sich das Rathaus. Der ganze Platz ist von barocken Patrizierhäusern mit Laubengängen umgeben, die von den ursprünglichen, wirtschaftlichen Funktionen dieses Ortes zeugen. Die Wohnhäuser am Marktplatz wurden von den reichsten Stadtbewohnern – Kaufleuten, Handwerkern und Krämern bewohnt – wovon die ehemals reichen Verzierungen der Vorderfassaden der Gebäuden zeugten, die jedoch während der Rekonstruktion der Fassaden in den 60-ger Jahren des 20. Jh. beseitigt wurden. In den Laubengängen fanden die Kramläden der Tuchmacher und Kürschner, Brot- und Fleischbänke ihren Platz.
Rathaus und die „Siebenhäuser“
Das jetzige Gebäude des Rathauses stammt aus dem 18. Jahrhundert. Um die frühere Geschichte des Sitzes der Stadtverwaltung kennen zu lernen, muss man in den Rathauskeller gehen, wo die Gotik- und Renaissancemerkmale des Bauwerks zu finden sind. Die Entstehung des ersten Kellers ist auf die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts datiert, der jetzige Sitz der Stadtverwaltung wurde jedoch auf dem heutigen Plac Ratuszowy erst Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet. Zahlreiche Brände, welche die Stadt heimgesucht haben, führten dazu, dass er trotz Renovierungen der Probe der Zeit nicht standhielt. Der Bau des heutigen Rathauses erfolgte 1744 bis 1749 und verlieh ihm eine klassizistische Form.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die benachbarten Mietshäuser (so genannte Siebenhäuser) für den Bedarf der Stadtverwaltung erworben und an das Rathaus angeschlossen. Eine gewisse Schwierigkeit, die eine Anbindung des Hauptgebäudes an die Mietshäuser unmöglich machte, war die Straßenbahnlinie, die sich zwischen dem Rathaus und den Mietshäusern befand. Das Problem wurde durch den Bau eines Schwibbogens im ersten Stock gelöst.
Auf diese Art erweitert funktioniert das Rathaus bis zum heutigen Tag. Den zweistöckigen Bau krönen ein Turm mit bauchiger Haube, einer Stadttuhr und einer Balkongalerie, aus der der Trompeter das Turmlied blies. In das Innere führen zwei Eingänge. Über dem südlichen befindet sich eine lateinische Inschrift, die besagt, dass „Boleslaus Schiefmund die Stadt im Jahre 1108 erbaute”. Wenn man das Innere des Rathauses besichtigt, sollte man den Holzschnitzereien von Ernst Rülke (einem Lehrer der berühmten Warmbrunner Holzschnitzerschule), die das Treppenbaluster zieren und dem Flachrelief im Sitzungssaal einen Augenmerk schenken. Sehenswert ist ein weiteres Andenken aus den früheren Zeiten – ein mittelalterlicher Brunnen, der während der letzten Renovierung entdeckt wurde.
In den vergangenen Jahrhunderten erfüllte das Rathaus unterschiedliche Funktionen – vor allem war es der Sitz der Stadtverwaltung und der Tagungsort des Stadtrates, aber es beher-bergte auch andere, für die Stadt wichtige Institutionen: das Gericht, das Archiv und die Schatzkammer. Heute sind hier die Stadtverwaltung, der Stadtrat und das Standesamt untergebracht.
Hirschberger Straßenbahnen
In den Jahren 1897-1969 funktionierte auf dem Gebiet von Hirschberg der Straßenbahnverkehr. Heute sind davon wenige Spuren übriggeblieben: ein Fragment der Gleise und eine zum 100. Jahrestag der Inbetriebnahme der ersten Straßenbahnlinie in die Wand des Rathauses einmauerte Erinnerungstafel unter dem Schwib-bogen, der das Rathaus mit den „Siebenhäusern“ verbindet. Die an einigen Mietshäusern noch vorhandenen Rosetten, die als Traktionshaken dienten, und auch Straßenbahnwagen, von denen einer an der Nordseite des Eingangs steht und als Souvenirkiosk betrieben wird (zwei weitere stehen vor dem Busbetriebshof an der Wolności-Straße und in Podgórzyn - Giersdorf an der Buswendeschleife).
Der Neptun-Springbrunnen
Direkt am Rathaus befindet sich ein Spring-brunnen mit der Staue des Meeresgottes Neptun, die in einer von mehreren Gebirgszügen umgebenen Ortschaft oft für ein Staunen der Besucher sorgt. Die Statue soll an die früheren, guten Handelsbeziehungen der hiesigen Kaufleute mit der Übersee erinnern. Der Springbrunnen wurde an der Stelle des früheren Stadtbrunnens im 19. Jahrhundert errichtet.
Wir verlassen den Marktplatz durch die Maria-Konopnicka-Straße, um nach ein paar Schritten in die Boczna-Straße abzubiegen und das älteste
Hirschberger Gotteshaus zu erreichen: die Basilika St. Erasmus und Pankratius.
List do Prezydenta
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