Die Burg Kynast

 

 

Die Burg Kynast (Chojnik)

Der sich über hermsdorf erhebende berg kynast ist von natur aus ein ausgezeichneter standort für einen wehrbau. daher kann man in historischen quellen informationen über eine auf dem gipfel des berges existierende burg, die von dem stamm boberanen bewohnt war, und über einen vom herzog Boleslaus II. errichteten jagd-haus finden. die entstehung einer steinburg datiert man etwa für das jahr 1355, als der herrschende herzog von schweidnitz und jauer, Boleslaus II. seine ländereien mit zahlreichen wehrburgen befes-tigen wollte. für den bau nutzte man die örtlichen steine, er bestand aus einem turm, einem wohnbau und einem kleinen burghof. nach dem tode des herzogs überlies seine gemahlin, herzogin agnes von habsburg, die burg dem ritter gotsche schoff, dem begründer des geschlechts  schaffgotsch (die mit kleinen unterbrechungen diese burg bis zum jahre 1945 inne hatten). der neue besitzer erweiterte die burg um eine kapelle. in der zeit der hussitenkriege im 15. jahrhundert wurde die burg erfolgreich vor angriffen verteidigt. die burg war jedoch auch berüchtigt, da sich ihre besitzer der raubritterei annahmen und die vorbeireisenden kaufleute, aber auch die örtliche bevölkerung ausgeraubt haben.

Die burg wurde noch mehrmals im 15., 16. und 17. jahrhundert erweitert. errichtet wurden: eine umfangreiche niederburg mit wirtschaftsgebäuden (küche, belegschafts-räume, keller), zisternen für wasservorräte für die burgbewohner; die burg wurde den sich entwickelnden kriegstechniken angepasst. die niemals eroberte festung konnte aber den naturgewalten nicht standhalten – am 31. august 1675 brannte sie nach einem blitzeinschlag ab. die eigentümer haben sie nie wieder hergerichtet; die burg wurde allmählich zu einer malerischen ruine, deren reiz die touristen lockte. aus diesem grund wurde in der bastei der niederburg eine herberge eingerichtet, die bis heute betrieben wird.

Der namhafteste Gast dieser Herberge war Karol Wojtyła (der spätere Papst Johannes Paul II.), der Anfang September 1956 zusammen mit einer Studentengruppe zu Rad das Hirsch-berger Tal besichtigte. Zur Erinnerung an diese Ereignisse wurde 2007 eine Papstroute an-gelegt und feierlich eingeweiht, entsprechende Gedenktafeln wurden in den sog. Palatin der Hochburg eingelassen. 

Während der Burgbesichtigung kann man  Spuren der verschiedenen Ausbauperioden des Bauwerkes sehen. Empfehlenswert ist der Aufstieg zum Turm, aus dem sich ein herrlicher Rundblick auf die ganze Gegend erstreckt. Schön, wenn auch grausam ist auch die Sage von der schönen, aber grausamen Prinzessin Kunigunde.